Der Volkspfad führt zum Heiligen Hain auf dem Bockhügel. Eine alte Legende besagt, dass in alten Zeiten, als sich die Straße über den Rücken vom Bockhügel erstreckte, fuhr ein Bauer im Frühjahr mit vollem Wagen vom Markt in Tukums nach Hause. An diesem Ort wurde er müde, hielt das Pferd an, trank Birkensaft aus einem Eimer neben einer Birke am Straßenrand und schlief für eine Weile ein. Er träumte, dass er alle seine Besitztümer dem Bösen versprach, wenn er ihm die Zukunft zeigen würde. Der Bauer wachte auf und war verwirrt. Der Himmel war immer noch heiter, die Vögel sangen ihre Hochzeitslieder wie vorher, aber der Mann kannte die Umgebung nicht mehr! Der Hügel war mit Bäumen bewachsen, der Weg hatte sich in einen Pfad verwandelt, der nicht mehr mit einem Wagen befahrbar war, kein Pferd mehr zu sehen – nur ein leerer Wagen, von Haselbäumen durchgewachsen. Eine alte Frau mit Eimern der Birkensaft in den Händen kam den Weg entlang. Der Bauer grüßte sie, nannte den Namen seines Gehöfts und fragte nach dem Weg dorthin. Die Frau wunderte sich: „Vom Haus des Großvaters meines Urgroßvaters waren bereits nur Ruinen übriggeblieben, als ich ein kleines Mädchen war. Er war zum Markt gefahren und nie zurückgekommen. Wie hast du aber den Wagen hierhergeschleppt? Ich bin hier am Morgen vorbeigekommen, er war noch nicht da!“ Der Bauer begriff, dass er an einem ungewöhnlichen Ort angehalten hatte, an dem nichts unmöglich war, und dass er mindestens hundert Jahre später aufgewacht war und jetzt mit seiner Ururenkelin sprach. "Zeichen und Wunder!", rief er aus, nahm der Frau die Eimer aus der Hand, und beide gingen den breiten Pfad hinunter, der einst ein schmaler Tierpfad gewesen war.
KontaktinformationenRauda-Wald, Gemeinde Sēme, Tukums Bezirk | |