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Das Denkmal von A.Dumpe

Beschreibung

Der Name Mālkalns-Hügel kommt daher, dass der Boden an seiner Basis lehmig ist.Vom Hügel aus hatte man früher einen Ausblick auf den Stadtsee und die Skyline.Derzeit entsteht in Mālkalns das Imants-Ziedonis-Museum „Ziedoņa dārzs in Mālkalnā“ („Ziedonis-Garten auf dem Mālkalns-Hügel“), dessen einer der Haltepunkte und dessen deutliche Dominante auch das 1975 vom Bildhauer Arta Dumpe geschaffene Denkmal ist. Erst vor kurzem hat es seinen Namen „Die Eiche. Die Äste der Kraft“ zurückerhalten.Bei der Einfahrt in Tukums aus Riga wirkt das Denkmal wie eine große Eiche und bildet ein gut sichtbares, vertikal dominantes Element. Seine Geschichte ist jedoch nicht weniger kompliziert als die von Lettland im 20. Jahrhundert.

Das Denkmal wurde am 6. November 1975 als ein Element des Ehrenmals für die sowjetische Armee eröffnet. Nach der Wiederherstellung des unabhängigen lettischen Staats wurde der Teil des Ehrenmals auf Mālkalns, der die Sowjetherrschaft rühmte, bereits 1991 demontiert, und auf dem Hügel blieb nur noch dieses Denkmal. Wie die Bildhauerin selbst schrieb, habe dieses Werk bereits während dessen Entstehung nicht den damaligen (sowjetischen) Standards entsprochen, da die Figuren weder Soldatenkleidung trugen noch Waffen hatten.

Auf die Frage nach den im Denkmal eingeschlossenen Symbolen gestand die Dichterin in einem Interview 2022, dass sie dabei – mittig im Denkmal – an ihre Großmutter gedacht habe, deren beide Söhne in den Reihen der lettischen Legionäre gefallen seien. A. Dumpe erlebte den Krieg selbst. Sie wohnte in Remte, wo die letzten großen Schlachten des Kurland-Kessels erfolgten. Danach wurden an diesen Orten Eichen gepflanzt. Da die Künstlerin die Schülerin des Bildhauers Kārlis Zemdega war, wurde auch sie von dessen allegorischem Denken angesteckt und ihre Familiengeschichte und ihre Erfahrungen wurden zur Inspiration für das durch das Denkmal verkörperte Symbol: Mutter von zwei Söhnen, die wie eine einsame Eiche auf einem kurländischen Feld steht und dabei Kraft und Stärke ausstrahlt.

Das Denkmal gilt als ein gewichtiges lettisches Kunsterbe, und in diesem Zusammenhang wird betont, dass A. Dumpes Denkmal in dessen Stil und Ausdruck ausgefeilt und elegant ist, als Kunstwerk betont es den glatten Hügel, auf dem es aufgestellt ist, und macht auf sich aufmerksam. Die Dozentin an der Restaurationsabteilung der Lettischen Kunstakademie Gunita Čakare, M. A. in Kunstwissenschaften, schrieb: „Die Beschreibung der Idee, die dem Kunstwerk zugrunde liegt, enthält einen bitterwahren Hinweis darauf, dass Kriege manchmal tragischerweise Bruder gegen Bruder, Vater gegen Sohn zu kämpfen zwingen, egal wie sehr das Herz einer Mutter, Tochter oder Ehefrau dabei blutet... Und Lettland ist eine symbolische Mutter für alle... Kriege spalten und zerstören stets Individuen, Familien und Nationen... Dieses Denkmal ist ein hervorragendes Kunstwerk an sich und steht über Epochen – über alle Kriege, die geführt wurden und jetzt geführt werden.“

Für dieses Denkmal von A. Dumpe ist im neuen Garten ein besonderer Platz vorgesehen, denn es soll helfen Themen anzusprechen, die für Lettland wichtig sind: die Tragödien der lettischen Geschichte, die durch die Kriege des 20. Jahrhunderts verursacht wurden, die Zeit des lettischen Wiedererwachens und die Aktivitäten und Bedeutung der Kunst- und Kulturschaffenden in dieser Zeit, die in den 80er Jahren des 20. Jahrhunderts populäre Kampagne zur Befreiung der Baumdenkmäler in Lettland, deren Idee von Imants Ziedonis stammt.

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Quellen:

„Tur nebija nekā no padomju ideoloģijas“ / „Neatkarīgās Tukuma Ziņas“, 01.07.2022

„Tukuma piemineklis. Mākslas zinātnieces viedoklis“ / „Neatkarīgās Tukuma Ziņas“, 17.06.2022

Kontaktinformationen

Jelgavas Straße, Tukums