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Die Jägergeschichten im Schloss Durbe
In Gemälden, Stichen und Skulpturen aus dem 18. bis 19. Jahrhundert sind Tiere und Jagdszenen verewigt worden, die durch Jagdhörner, Pulverhörner, Waffen und andere Jagdattribute ergänzt werden. Neben den Werken der damaligen Künstler gibt es auch Werke von solchen herausragenden Künstlern wie den Malern Johann Heinrich Baumann und Jacob Samuel Beck, dem Kupferstecher Johann Elias Ridinger und dem Bildhauer Jules Moigniez.
Die Jagd ist eine der ältesten Arten der Nahrungsbeschaffung. Einst diente sie den herrschenden deutschen Schichten zur sportlichen Betätigung und edelsten Unterhaltung. Dieser Zeitvertreib der Gutsherren wurde auch von Künstlern und Schriftstellern in ihren Werken schöpferisch dargestellt.
Die Ausstellung im Schloss Durbe „Jägergeschichten“ wurde von den auf Deutsch verfassten „Jagd-Anekdoten, die zwar mehrentheils ans Lügenhafte gränzen, aber sich doch wirklich zugetragen“ des Malers und Schriftstellers Johann Heinrich Baumann inspiriert. Diese seltene Originalausgabe von 1817, die sonst im Archiv der Lettischen Nationalbibliothek aufbewahrt wird, wird in der Ausstellung als ein Sonderexponat präsentiert.
Einen großen Teil der Ausstellung nehmen die Werke eines der herausragendsten deutschbaltischen Künstlers Johann Heinrich Baumann (1753–1832) – des bedeutendsten und produktivstes Tiermalers im Baltikum – ein. In seinen Gemälden sind meist Jagdszenen, Hunde und Wildtiere sowie Stillleben dargestellt. Baumann war ein leidenschaftlicher Jäger und wurde wegen seiner Jagdgeschichten Kurländischer Münchhausen genannt. In seinem Leben hat der Künstler mehr als 1700 Leinwände erstellt. Seine Persönlichkeit und sein schöpferisches Werk wurden in verschiedenen historischen Epochen widersprüchlich bewertet, manchmal sogar ihre Zugehörigkeit zur Kunst verleugnet.
Die Ausstellung zeigt auch ein Werk von Baumanns Lehrer, dem berühmten deutschen Stillleben- und Tiermaler Jacob Samuel Beck (1715–1778). Von ihm hat Baumann die für das Genre der Tiermalerei charakteristischen niederländischen Traditionen übernommen und sein Leben lang nach der Malmethode gearbeitet, die er sich in der Werkstatt seines Lehrers angeeignet hat. In der Ausstellung ist eins der wenigen in Lettland vorhandenen Kunstwerke von Beck zu sehen.
Als ein weiterer Vermittler der „Jägergeschichten“ wurde eines der bekanntesten deutschen Kupferstecher Johann Elias Ridinger (1695–1767) gewählt. Ihn kennt man auch als Zeichner, Verleger und Maler. In seinen fein gearbeiteten Gravuren, die durch Genauigkeit und Geschmack hervorstechen, hat der Künstler nicht nur Jagdszenen, sondern auch Wildtiere und Jagdhunde abgebildet.
Im Genre der realistischen Tiermalerei des 19. Jahrhunderts wirkte auch der französische Bildhauer Jules Moigniez (1835–1894), der bemüht war, Tiere, Vögel, Hunde und echte Jagdszenen in seinen Bronzeskulpturen nachzuahmen. Die Ausstellung zeigt einen Beweis für die Meisterschaft des Künstlers: die Bronzeskulptur eines Jagdhunds.
Die Partner der Ausstellung: Lettisches Nationales Kunstmuseum, Lettische Nationalbibliothek, Kunstmuseum Rigaer Börse, Museum für die Geschichte Rigas und der Schifffahrt, Lettisches Kriegsmuseum, Schlossmuseum Rundāle, Museum Jūrmala, Schloss Jaunmokas, Bezirksmuseum Kuldīga.
Die Ausstellung ist im Schloss Durbe Manor vom 13. April bis zum 27. Oktober 2024 zu sehen.
Lernen Sie „Jagdgeschichten“ kennen!